Sie möchten einen Marder fangen können, aber wissen nicht genau, wie? Hier erfahren Sie, wie das Fangen funktioniert und worauf Sie achten sollten.
Die Beziehung des Marders zum Menschen ist zwiespältig – eigentlich sind es friedliebende Tiere. In erster Linie allerdings werden Marder vom Menschen als Schädlinge betrachtet, da sie Schäden an Haus, Fahrzeug und Kleinvieh anrichten können. Als Kabelbeißer gefürchtet ist in Deutschland und Österreich besonders der Steinmarder. Hat er sich einmal eingenistet, gilt es, ihn zu vertreiben – oder zu fangen.
Gründe für das Fangen eines Marders
Der Marder verursacht Schäden im Haus
Im Haus können Marder massive Schäden durch durchtrennte Kabel, Kot sowie verschleppte Gegenstände verursachen. Meist nistet sich der Marder im Dachboden ein und erzeugt dort erheblichen Lärm. Für die Einrichtung seines Quartiers entwendet er zahlreiche Gegenstände wie Handschuhe und Dämmmaterial. Viele Versorgungsleitungen im Haus verlaufen im Dachboden – eine weitere Gefahrenstelle. Der Marderkot verursacht zudem stechende Gerüche. Hat sich ein Marder im Haus eingenistet, so ist es wichtig, den Marder zu vertreiben oder eben zu fangen, bevor er weitere Schäden anrichtet.
Der Marder verursacht Schäden am Fahrzeug
An Fahrzeugen können Marder erhebliche Schäden erzeugen. Vor allem Fahrzeuge, die täglich zwischen zwei Orten pendeln und von verschiedenen Mardern als ihr Revier markiert werden, sind von Marderschäden betroffen. Auch wenn die Aktivität der Marder an Fahrzeugen während der Paarungszeit am höchsten ist, sollten im Freien parkende Fahrzeuge ganzjährig vor Mardern geschützt werden. Dazu lesen Sie hier mehr: Marderschutz für Ihr Auto.
So können Sie den Marder fangen
Schritt 1: Besorgen Sie sich eine Marderfalle
Die beste Methode in der Marderabwehr ist, ihm gar nicht erst die Möglichkeit zur Einnistung zu geben. Wurde dies versäumt oder hat der Marder die Schutzmaßnahmen überwunden, so muss man den Marder fangen. Dies tun Sie mit einer Lebendfalle und dem richtigen Köder.
Das Marder-Fangen mit der Lebendfalle ist relativ einfach, kann manchmal aber einige Zeit in Anspruch nehmen. Da Marder eher scheue Tiere sind, müssen sie erst „überzeugt“ werden, um in die Falle zu gehen. Eine Marderfalle ist offen gebaut, d.h. sie ist von beiden Seiten zugänglich. In der Mitte der Falle befindet sich ein Auslöser. Bei ausreichender Resonanz auf den Auslöser werden (zeitgleich) beide Eingänge geschlossen und das Tier sitzt fest und ist gefangen.
Es gibt zwei verschiedene Materialien bei den Fallen. Unten sehen Sie eine sogenannte Kastenfalle, welche aus Holz gearbeitet ist. Alternativ sind auch Gitterfallen erhältlich, welche aus stabilem Draht gearbeitet sind. Gitterfallen haben den Nachteil, das ein gefangener Marder durch das Gitter beißen und Verletzungen herbeiführen kann.
Achten Sie in jedem Fall auf eine ausreichende Größe der Falle (mind. 100 cm Länge), damit sich der Marder nicht verletzt. Hier lesen Sie mehr über eine Marderfalle und worauf Sie genau achten sollten und wo Sie günstigste Fallen kaufen können.
Eine Falle selber zu bauen lohnt sich unserer Meinung nach nicht, denn Sie erhalten qualitativ hochwertige Fallen bereits um 45 € – dafür erhalten Sie kaum das Material, welches Sie für den Selbstbau benötigen.
Schritt 2: Stellen Sie die Falle auf – der richtige Ort
Die Marderfalle sollten Sie im Außenbereich oder auf Ihrem Dachboden auf den gewohnten Pfaden des Marders aufstellen, um die Chance, dass Sie ihn fangen, zu erhöhen. Steht die Falle zu weit weg von seinen gewohnten Wegen, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass er sich mit ihr beschäftigt. Wichtig ist es dabei, Geduld zu bewahren. Denn die Falle ist für den Marder zunächst fremd und Sie müssen sie ihm schmackhaft machen. Und das geht im wahrsten Sinne des Wortes am besten durch einen Köder, denn einem leckeren Geruch wird er nicht so lange widerstehen können.
Wichtig ist zusätzlich, dass Sie eine Gitterfalle mit Laub oder einem Stück Teppich auskleiden, denn die Tiere laufen ungern über unebene Böden und würden deshalb sonst nicht hineingehen. Bei einer Holzfalle ist es nicht notwendig, da der Boden eben ist.
Schritt 3: Den Marder anlocken – mit einem Köder
Damit der Marder auch wirklich in die Falle hinein geht, müssen Sie ihn mit einem Köder überzeugen. Die Allesfresser mögen neben trockenem Obst (Pflaumen, Datteln oder Aprikosen) und Nüssen auch gerne Eier und Fisch. Legen Sie zusätzlich eine Spur mit einem Lockmittel und der Marder wird sich so hoffentlich schnell von Ihnen fangen lassen.
Wir empfehlen Ihnen als Marderfalle Köder für in der Falle:
- Ein weißes rohes Ei, dazu Trockenobst oder Nüsse mit Honig
- Ein Stück rohes Fleisch oder Katzenfutter
Als Lockmittel empfehlen wir:
- Lockmittel für Marder, Dachs, Waschbär
- Zutaten: Obst Essenzen und pflanzensekrete der Drüse
- Menge: 0,5 Liter
- Verbindet Erfahrungen nordamerikanischer Trapper und neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse
- Besonders hohe Attraktivität, daher zuverlässige Kirrung
- ✅ LOCKMITTEL FÜR MARDER & FÜCHSE: Dieser Spezial Köder dient als Lockmittel und eignet sich hervorragend um Marder, Füchse, Siebenschläfer und kleine Nagetiere anzulocken.
- ✅ EINSATZBEREICH: Kombinieren Sie das Lockmittel mit einer Lebendfalle / Köderbox. Nehmen Sie hierzu etwas Köder und verteilen pflaumengroße Portionen im Falleneingang & auf dem Auslöser.
- ✅ SOFORT EINSETZBAR: Nach dem Öffnen können Sie das Mader-/ Fuchs Lockmittel direkt verwenden. Ein extra Paar Handschuhe für das Formen des Gel’s ist enthalten
- ✅ NICHT TÖDLICH: Die Rezeptur des Köders enthält keine giftigen Inhaltsstoffe (Biozide) und fügt den Tieren keinen Schaden zu. Es handelt sich um ein Lockmittel und KEIN Mardergift
- ✅ MADE IN GERMANY: Bei der Herstellung der Köderzusammensetzung wurde auf eine natürliche Rezeptur, welche dem Tier keinen Schaden zufügt, geachtet. Nach deutschen Qualitätsstandards hergestellt
Die Marderlockmittel können Sie auch verwenden, um eine Fährte zu der von Ihnen aufgestellten Falle zu legen. Dafür können Sie die Mittel entweder pur verwenden oder aber 1:1 mit Wasser vermischen und mit einer Sprühflasche die Fährte zur Falle führen. Das macht insbesondere Sinn, wenn Sie das Tier in einer Garage oder anderen offener zugänglichen Stellen fangen möchten und eine längere Fährte legen müssen.
Bei den Lockmitteln gilt: Ausprobieren! Jeder Marder ist unterschiedlich, hat andere Vorlieben und spricht deshalb auf die Köder unterschiedlich an. Bewahren Sie Geduld, es kann manchmal mehrere Tage dauern bis der Marder gefangen wird.
Schritt 4: Abwarten… und Tee trinken
Wichtig ist, dass Sie die Falle mindestens 2x täglich kontrollieren. Da Marder nachtaktive Tiere sind, sollten Sie vor allem am Morgen einen Blick in die Marderfalle werfen. Auch Nachbar-Tiere (insbesondere Katzen) könnten Sie (wenn auch aus Versehen) einfangen. Sobald Sie einen Marder gefangen haben, sollten Sie diesen an geeigneter Stelle wieder frei lassen.
Vergessen Sie nicht, regelmäßig zu kontrollieren, ob Sie ein Tier gefangen haben, damit es nicht verhungert oder verdurstet!
Schritt 5: Sie haben den Marder gefangen – und nun?
Haben Sie den Marder gefangen, so setzen Sie ihn mindestens 50 Kilometer Luftlinie entfernt aus, da er sonst den Weg zurückfinden kann. Je nach Bundesland können Sie den gefangenen Marder auch an den zuständigen Förster übergeben. Sie dürfen den Marder nicht töten – er gehört zum Haarwild und unterliegt somit in Deutschland dem Jagdrecht.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, dann fragen Sie einen Jäger oder Förster um Rat. In einigen Gebieten übernimmt ein Förster das artgerechte Aussetzen des Marders!
Schritt 6: Sorgen Sie dafür, dass er nicht wieder kommt
Auch wenn Sie den Marder nun los sind – wenn Sie nichts daran ändern, dass sich Marder grundsätzlich bei Ihnen wohlfühlen, kommt bestimmt der nächste vorbei. Deshalb sollten Sie dafür sorgen, dass Sie Ihr Auto, Ihren Dachboden oder auch Ihre Garage „mardersicher“ sind. Schauen Sie am besten mal auf diesen beiden Seiten vorbei. Dort zeigen wir Ihnen, welche Möglichkeiten es gibt, um Mardern vorzubeugen:
Wen genau wollen Sie eigentlich in die Falle locken?
Marder sind keine Nagetiere, sondern Raubtiere. Fälschlicherweise werden sie aufgrund ihres starken Gebisses und der dadurch verursachten Schäden häufig als Nagetier eingestuft. Die Familie der Marder ist groß und reicht vom winzigen Mauswiesel mit lediglich 25 g Körpergewicht bis his zum Riesenotter und Vielfraß, der bis zu 30 kg schwer werden kann.
Wenn Sie „einen Marder“ fangen wollen und in Mitteleuropa wohnen, dann werden Sie mit großer Wahrscheinlichkeit einen Steinmarder fangen wollen. Seine Größe ist nicht zu unterschätzen: Sie erreichen eine Länge von 40 bis 55 cm, hinzu kommt der Schwanz mit einer Länge von 22 bis 30 cm. Sie werden 1 bis 1,5 kg schwer. Die Tiere können bis zu 20 Jahre alt werden.
Das Fangen eines Marders fällt unter das Jagdschutzgesetz. Bitte beachten Sie die Regelungen für Ihr Bundesland (Landesjagdgesetz), wenn Sie eine Falle kaufen. Marder dürfen nicht während der Schonzeit (01. März bis 16. Oktober) gejagd werden! Fragen Sie, wenn Sie unsicher sind, bei einem Jäger oder Förster nach.
Beitragsbild: Steinmarder © Lange – fotolia.com