Wenn Sie es mit einem Marder zu tun haben und ihn vertreiben möchten, dann schadet es nicht, um seine Natur und seine Arten Bescheid zu wissen. Deshalb erfahren Sie in diesem Beitrag alles über die Familie der Marder, dem Steinmarder im Speziellen, und ihre Besonderheiten.
Eine große Familie der hundeartigen Raubtiere
Wichtig ist es für Sie zu wissen, dass es „den“ Marder eigentlich nicht gibt. Wenn Sie einen Schaden am Auto hatten oder aber einen Marder auf dem Dach, dann handelt es sich mit größter Wahrscheinlichkeit um einen Steinmarder. Zur Familie der Marder gehören aber noch viel mehr Unterarten:
- Die Mustelinae – zu ihnen gehören
- die „echten Marder“ (z. B. Steinmarder, Baummarder)
- Wiesel
- Nerze
- Iltisse
- Otter
- Sonnendachse
- Dachse
- Honigdachse
- Silberdachse
Sie alle gehören zu Familie der „Canoidea“ – hundartigen Raubtieren. Der in Mitteleuropa am häufigsten vorkommende Marder ist der Steinmarder (Martes foina), auch bekannt als Hausmarder. Diesen werden wir Ihnen nun im Detail vorstellen.
Körperbau und Eigenschaften des Steinmarders
Marder haben einen langgestreckten, schlanken Körper mit kurzen Beinen. Sie haben einen langen und buschigen Schwanz. Der Steinmarder hat einen weißen Kehlfleck, welcher oft gegabelt ist und sich bis auf die Vorderbeine erstrecken kann. Im Vergleich: Beim Baummarder ist der Kehlfleck gelb und abgerundet. So können Sie die beiden verschiedenen Arten gut voneinander unterscheiden. Die Steinmarder haben ein grau-braunes Fell, welches aus rauen Haaren besteht – die Fußsohlen sind dabei nicht behaart. Seine Größe ist nicht zu unterschätzen: Sie erreichen eine Länge von 40 bis 55 cm, hinzu kommt der Schwanz mit einer Länge von 22 bis 30 cm. Mit einem Gewicht von 1 – 2,5 kg sind sie auch keine Leichtgewichte.
Lebensraum und Nahrung
Die Steinmarder leben in vielen Teilen von Europa und Asien. Im Westen beginnt ihr Lebensraum in Spanien, erschließt sich dann übe Mitteleuropa und Südeuropa nach Zentralasien, bis hin in die Mongolei. Er lebt nicht im Wald, sondern nennt offene, felsige und bewaldete Landschaft seinen Lebensraum. Er ist ein sogenannter Kulturfolger, d. h. er lebt nahe von uns Menschen. In Dörfern nahe von Grünflächen ist er genauso zuhause wie auch in Scheunen oder Dachböden. Diese Nähe zum Menschen merken wir leider oft, wenn er sich zum Beispiel am Hühnerstall zu schaffen gemacht hat oder aber einen Schaden am Auto verursacht.
Zu ihrem Speiseplan zählt fast alles, was sie bekommen können – typische Allesfresser. Sie bevorzugen aber Fleisch, insbesondere zum Beispiel kleine Nagetiere wie Kaninchen, Vögel (auch Haushühner), Eier und auch Frösche. Aber auch Beeren oder Früchten essen sie gerne, wenn sie reif sind.
Wie leben die Steinmarder?
Zunächst einmal: Einen Steinmarder werden Sie tagsüber fast nicht zu Gesicht bekommen, denn dann befinden sie sich in der Regel in einem Versteck – davon haben sie jeweils mehrere, auf die sie zurückgreifen. „Das“ Zuhause hat ein Marder also nicht. Mögliche Verstecke sind z. B. Steinhaufen, Felsspalten, Gartenhäuser, Holzstapel, Dachböden oder Ställe. Er ist ein nachtaktives Tier und geht dann auf die Suche nach Nahrung. Steinmarder leben nicht in einem Rudel, sondern sind außerhalb der Paarungszeit alleine unterwegs. Ihr Revier marken sie – ähnlich wie ein Hund – und verteidigen es auch. Die Reviere sind dabei zwischen 15 und 200 Hektar groß, je nach Geschlecht und Faktoren wie Lebensraum, Nahrung und Wetter. Die typischen Marderschäden an Autos kommen übrigens genau durch diesen Sachverhalt zustande: Die Tiere verteidigen ihr Revier. War ein Marder zum Beispiel aus Neugierde in Ihrem Motorraum und hat dort eine Duftmarke hinterlassen und Sie parken Ihr Auto in dem Revier von einem anderen Marder, so riecht er die Duftmarke und möchte sein Revier verteidigen. Er wird ebenfalls in den Motorraum eindringen und versuchen, die gegnerischen Düfte zu entfernen – und er wird aggressiv. So entstehen dann Beißschäden an Schläuchen und Dämmmatten. Sie sollten sich deshalb unseren ausführlichen Ratgeber zum Marder vertreiben durchlesen, dort erklären wir Ihnen, wie Sie Ihr Auto und auch Ihren Dachboden vor einem Marder schützen können.
Und wie kann man einen Marder loswerden?
Wenn Sie einen Marder im Haus, Carport, Garage oder Stall haben, dann können Sie ihn ohne Probleme vertreiben. Seien Sie aber gewarnt: Die „bekannten“ Hausmittel wie Klosteine, Anti-Marder-Sprays oder Hundehaare wirken nicht. Für große Flächen empfehlen wir Ihnen Marderschutz, der mit Ultraschall arbeitet. Für Autos sind Elektroschock-Geräte erhältlich. Und wenn Sie das Tier dauerhaft loswerden möchten, dann können Sie ihn mit einer Marderfalle fangen und weit weg wieder aussetzen. Wichtig ist: Einen Marder dürfen Sie nicht töten, denn das ist gegen das Jagdschutzgesetz.
Fazit: Sie haben einen besseren Ruf verdient
Marder haben zwar den Ruf als „Zerstörer“ von Autos und Dächern, aber dies tun sie nicht böswillig. Eigentlich sind sie possierliche, wildlebende Tiere, die gern in der Nähe von uns Menschen wohnen und uns dort leider des Öfteren ärgern. Sie haben aber eigentlich einen besseren Ruf verdient, denn gefährlich werden sie uns keinesfalls.

Beitragsbild: Marten beech (Martes foina) © svehlik – fotolia.com